Wie viel Zeit verbringts ihr denn so täglich im Internet? Dank Flatrate und Sparpaket hat da ja heutzutage keiner mehr so ‘ne genaue Peilung. Auf der Kreuzfahrt durch die Karibik wollte ich’s deshalb genau wissen: Wie weit komme ich mit hundert Minuten Internetzeit? Ich habe ganz bewusst keine Flatrate gekauft, sondern nur Freiminuten. Und ich muss euch sagen: Ich war erstaunt, wie schnell hundert Minuten weg sind – und dabei war ich supersparsam!

Was sind schon hundert Minuten?

Und jetzt überlegts mal, was ihr in hundert Minuten – also mit einer Stunde und vierzig Minuten – alles tun könnts. Ihr könntets zum Beispiel eine leckere, vitalstoffreiche Mahlzeit kochen und essen. Oder euch umziehen, ausgiebig trainieren und dann genüsslich duschen. Oder ihr hättets eure Wohnung komplett aufgeräumt und sauber gemacht und müsstets daran nicht mehr denken.

Klar ist, dass ihr viel Sinnvolles schaffen könnts in dieser Zeit, anstatt zum fünften Mal zu checken, ob es was Neues auf Facebook gibt oder ob außer Spam noch andere Mails reingekommen sind.

Immer unter Strom?

Jetzt wunder’ ich mich nicht, wenn von euch das Gegenargument kommt: „Die meiste Zeit, die ich im Internet bin, sind Wartezeiten – an der Bushaltestelle, beim Arzt, in der Bahn!“

Nur: Genau das sind die Zeiten, wo ihr mal wieder runterkommen könntets. Stattdessen gönnts ihr euch keine Ruhe, seids ständig unter Strom. Dadurch bleibt euer Adrenalinspiegel hoch, was ungesund ist. Euer Körper und eure Psyche brauchen Ruhezeiten, in denen der Adrenalinspiegel sich normalisieren kann.

Im 21. Jahrhundert könnts ihr euch der Erreichbarkeit natürlich nicht völlig entziehen – das gehört dazu. Aber lassts sie nicht überhand nehmen: Ihr fangts an, ein Buch zu lesen, das Handy klingelt dazwischen. Ihr habts ein gutes Gespräch und ein Anruf unterbricht euch. Ein Freund läuft vorbei und ihr merkts es nicht, weil ihr mit Facebook beschäftigt seids. So rauscht das Leben an euch vorbei.

Heute schon relaxt?

Darum machts doch mal ‘nen Relax-Check: Spürts mal in euch hinein und fragts euch, wie angespannt ihr gerade seids. Gibt’s da noch Energie für den Chat oder hättets ihr nicht lieber kurz Zeit für euch, um mal runterzukommen? Ihr werdets wahrscheinlich merken, wie sehr ihr das Entspannen brauchts.
Dann könnts ihr zum Beispiel einen Abend in der Woche ein digitales Fasten einlegen. Schaltets nach der Arbeit euer Handy ab und am besten auch alle anderen digitalen Geräte, das Telefon und den TV.

Ich hab’s ausprobiert und hey, ich war total geflasht, wie viel mehr ich von der Welt mitbekomme: Wie die Gärten schon blühen und wie viele Leute auf der Straße sind. Und es macht auch so viel mehr Spaß, sich mit Freunden zu treffen, gemeinsam zu kochen und zu essen oder sich zu unterhalten, wenn nicht dauernd irgendein Telefon klingelt.

Also Handy aus und die Kreuzfahrt durch’s eigene Leben beginnen. Ahoi!


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