Ein E-Bike ist unsportlich und was für Faule – so sehen viele leidenschaftliche Fahrradfahrer diesen Trend. Wer’s aber einfach mal ausprobiert, bekommt tolle neue Eindrücke vom Radeln. Ich hab’s exklusiv für euch mal selbst getestet.

Weniger Panzer, mehr E-Bike

Angezeckt wurde ich ja schon vor einigen Jahren. Da bekam ich bei einem Auftritt mit der Jazz-Gitti ein Fahrrad mit Elektromotor geschenkt, so hießen diese Dinger damals noch. Es war ein sauschweres, klobiges Gefährt, irgendwas zwischen Moped und Fahrrad – oder um ehrlich zu sein, eigentlich war’s fast schon ein halber Panzer. Eine irre Kraft war nötig, um das Gerät allein mit den Beinen in Bewegung zu bringen. Und der Akku des Motors war nach ein paar Kilometern schon leer.

Damals war ich echt skeptisch, ob sich diese Art von Fahrrad in der Öffentlichkeit durchsetzt. Aber die Konstrukteure haben mega dran gearbeitet und die Technik total verbessert. Jetzt boomt das E-Bike: Jedes vierte verkaufte Fahrrad ist heute ein E-Bike. Die Leute haben es voll angenommen und radeln samt Elektromotor fröhlich durch die Gegend.

Bergfest für alle

Ich hab’s neulich auch mit einem nagelneuen E-Mountainbike ausprobiert. Ausgestattet mit breiten Reifen und einer genialen Federung hatte ich damit Megafun. Ich gebe zu: Bisher dachte ich schon immer, so ein E-Bike ist nur was für Leute, die zu unsportlich sind, um mit eigener Kraft einen Berg hochzukommen.

Dazu habe ich meine Meinung aber jetzt komplett geändert. So ein E-Bike macht einfach wahnsinnigen Spaß. Auch wenn ihr wenig sportlich seids, könnts auf Hütten und Berge biken, ohne einzugehen oder dabei auch mit weniger Schweiß das Ziel zu erreichen. Das macht das E-Bike auch in der Stadt echt interessant: Ihr könnts problemlos in euren besten Klamotten zur Arbeit biken oder shoppen fahren. Oder in meinem Fall: Selbst in der kurzen Mittagspause reicht die Zeit, um eine echt schicke Tour hinzulegen.

E-Bike, Sport, FahrradAber das wirklich Tolle am E-Bike ist meiner Meinung nach, dass die ganze Familie damit gemeinsam einen Ausflug machen kann. Ob Kind oder Oma – mit einem E-Bike verliert kein Radler mehr den Anschluss an die Gruppe und kommt jeden Berg hoch.

Versprechts mir nur, dass ihr dann nicht die hochsportlichen Radler ohne Motor belächelt, wenn ihr am Berg locker an ihnen vorbeistrampelt – ist mir auch schon passiert!

Den Trend zum E-Bike verstehen

Denn das E-Bike bewirkt ja ganz klar: Oben auf dem Berg kommen jetzt auch Leute an, die das ohne Motor nie geschafft hätten. Aber die müssen auch wieder runter und da ist die Gefahr, dass sie sich selbst überschätzen, groß. Selbst die modernen E-Bikes wiegen viel mehr als ein normales Fahrrad und bergab gibt das dann schon ’ne Menge Schub.

Mir kam’s mit dem E-Mountainbike streckenweise vor wie auf dem Motorrad. Und darum finde ich es ganz wichtig, dass die Fahrer vernünftig mit der Schnelligkeit umgehen, die so ein E-Bike erreicht. Den Motor da einzuschalten, wo er nötig ist, ist voll okay. Aber wie ein Blöder über einen flachen Fahrradweg zu heizen, find ich net richtig. Das ist genauso, als wenn ihr mit einem Porsche Vollgas durch die 30er-Zone brettert. Das braucht doch kein Mensch.

Wie bei allen Dingen ist es also auch beim E-Bike wichtig, richtig damit umzugehen. Alles in allem ist es schon eine super Erfindung. Damit können noch mehr Leute sportlich unterwegs sein und gute Laune haben. Mir hat’s echt Spaß gemacht und ich find’s immer wichtig, Neues auszuprobieren. Denn erst wenn ihr selbst wissts, worum es beim E-Bike geht, könnts ihr wirklich mitreden. Und wenns euch der gute alte Drahtesel mehr liegt – back to the roots, auch okay. Hauptsache, ihr machts, was euch gut drauf bringt.


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