Toni, lass uns rausgehen. Komm schon, Toni, jetzt gleich. Bitte, Toni, das kann nicht warten. Toni, komm schon!!
Ja, mit diesem gedanklichen Film wuselte kürzlich ein kleiner Gast durch meine Wohnung. Ich hatte die Ehre, für ein paar Tage den Hund eines verreisten Kollegen zu betreuen. Mein eigener Leihhund quasi. Und das, obwohl ich mich nun echt nicht als Hundemenschen bezeichnen würde. Schließlich wurde ich als Kind grandiose dreimal gebissen.
Im Nachgang muss ich aber sagen: Der kleine Kerl hat mir nicht nur Freude gemacht, sondern auch noch richtig was beigebracht. Er hat mich erinnert, wie ich in Balance bleibe.
Balance im Duo
Dass vielen Menschen heutzutage diese Balance fehlt, ist ein leidiges Thema, das ihr sicher schon zur Genüge gehört habts. Sei’s nun der Stress im Job, die fehlende Work-Life-Balance oder der prall volle Kalender an den Wochenenden – ein bisschen mehr Balance könnten wir wohl alle ab und zu vertragen.
Dass ich selbst mal wieder an dem Punkt stand, machte mir mein felliger Gast bewusst. Er stellte meinen Zeitplan mächtig auf den Kopf. Musste er mal raus, dann musste er raus. Jetzt. Sofort. Nicht in 20 Minuten.
Was ein Stress, dachte ich im ersten Moment. Und dann kam die Wende: Jedes einzelne Mal, wenn wir im Duo vor die Tür gingen, hatte ich unheimlichen Spaß. Ich konnte aktiv sein, mich bewegen, den Kopf abschalten ohne Nebenaktivitäten und Ablenkungen und tat ganz nebenbei, was ich am besten kann: mit Leuten in Kontakt kommen und gute Laune verbreiten. Single-Männern kann ich nur empfehlen: Kaufts euch einen Hund! Aber Scherz beiseite: Der kleine Fifi war der optimale Partner, um meine Balance wiederzufinden.
Ohne Kopf und ohne Ziel
Was euch in Balance bringt, was euch einen Ausgleich zum täglichen Müssen und Sollen verschafft, wissts nur ihr selbst. Vielleicht reicht’s euch schon, wenn ihr ohne Leihhund eine Runde durch die Felder drehts oder euch ein Glaserl guten Wein einschenkts. Ich kann euch nur empfehlen: Machts euch bewusst, woran mein Hund auf Zeit mich erinnert hat. Nämlich welche Kleinigkeiten euch Freude machen und dadurch eure Balance wiederherstellen.
Mir persönlich tat’s gut, „Zwangspausen“ einzulegen, die ich nicht leichtfertig verschieben konnte. Und draußen unterwegs zu sein, ohne ein Ziel zu verfolgen wie sonst, wenn ich mit dem Mountainbike Richtung Berggipfel unterwegs bin. Auch mal schön so eine Herausforderung, aber die Momente der Balance dazu braucht’s eben genauso.
Wenn ihr wissts, was euch in Balance bringt, könnts ihr davon ganz bewusst mehr in euren Alltag einbauen. Nichts Anderes ist Balance letztlich: bewusste Auszeiten für euch selbst.
Und davon wünsche ich euch im neuen Jahr richtig viele.
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